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Shalosh (Isr) & 3ell (D)

Shalosh (Isr)

Shalosh

Die Musik besticht durch ihre Dramatik, Raffinesse und durch die verschiedenen Genres.

Shalosh sind nicht nur ein klassisches Jazztrio, sondern auch von Kindesbeinen an Freunde. Und diese lange musikalische Freundschaft spürt man in jedem Ton ihrer Musik. Alle sind gleichberechtigt und glauben daran, dass Musik die einzig wahre Kraft im Universum ist, die die Fähigkeit besitzt, zu begeistern und die Sinne für Liebe, Freude, Trauer und Frieden anzuregen. Ihre Stücke basieren auf Emotionen, die abgeleitet werden von der tiefen Liebe die sie füreinander und für die Musik empfinden. Eine musikalische Lebensfreude, die es schafft, alle Grenzen zwischen Künstler und Publikum abzubauen, und die Entfremdung der Kulturen spiegelt.

Das Trio mischt alle Arten kultureller und rhythmischer Genres. So finden sich in der Musik von Shalosh Jazz-Elemente ebenso wie Rock, Groove, Klassik, afrikanische und orientalische Rhythmen, dargeboten mit großer lyrischer Intensität. Ob zarte melodische Fragmente, dramatische, wiederholende Elegie, fein herausgearbeitete Melodien, groovige Solos, alles hat spielend nebeneinander Platz. Gadi Sterns Klavierspiel ist dabei eine fließende, ausdrucksstarke Stimme, die immer großen Wert auf den kollektiven Sound der Band und ihrer individuellen Virtuosität legt.

Besetzung:

Gadi Stern - piano, keyboard
David Michaeli - bass
Matan Assayag - drums
 

3ell (D)

3εll kommt mit rhythmisch intensiven Stücken des Weges, die in loop-betonte kollektive Improvisationen münden. Auf der Suche nach den obsessiven Momenten, der Balance aus Rausch und Erzählung. Und mit der anarchischen Lust, die Dinge gegen den Strich zu bürsten. Nach diversen Konzerten ist nun die CD OBSESSIONS erschienen (WismArt w111).

Von Mathias Bäumel –Was für ein Wiederhören! Zugegeben: Ich hatte den Namen fast schon vergessen, nun „leuchtet“ er umso mehr. Boris Bell war der Drummer der einstigen deutschen Geheimtipp-Band Frigg, die mit ihren CDs auf 99Records und den Konzerten zwischen 1995 und 2000 zwar die gesamte deutsche Szene in Verzückung spielte, leider es aber doch nicht ganz schaffte, New York zu erobern! Auch an die raffinierten Duette mit dem Pianisten Benoît Delbecq (»Anschläge«) vor fast zwanzig Jahren kann ich mich erinnern. Und nun, nach so langer Pause, diese umwerfend schöne, überraschende, abenteuerliche, vielseitige Musik!

Silke Eberhard (as, bcl), Nikolaus Neuser (tp), Antonis Anissegos (p, wurlitzer) und eben Boris Bell schaffen ein klingendes, vierzehnteiliges Meisterwerk zeitgenössischer Musik. Es ist eine Musik der Bewegung – aus Motiven entwickeln sich Melodieketten, die wieder verglühen, verschwinden und in neue Motive einsickern. Es ist eine Musik der Begegnung. Rockige Riffs treffen auf jazzige melodische Ideen. Es ist eine Musik der Kontraste. Irrlichternde, silbrig wirkende Soli werden gestoppt von einem einzigen Ton oder münden in rhythmisch stark akzentuierte, straffe Melodieketten. Jeder der vier Instrumentalisten brilliert mit Ideen und Spieltechnik, und die Stücke von Boris Bell (ja, er ist auch der Komponist dieser Musik, nicht »nur« der Schlagzeuger!) schaffen dafür den idealen Rahmen. Empfehlung!

Besetzung:

Silke Eberhard - reeds
Nikolaus Neuser - tp
Antonis Anissegos - p, Wurlitzer
Boris Bell - dr, Komposition

life-visual-Künstler: Ikan Katin

 


Kurz-Informationen

Datum: 22.04.2017
Beginn: 20:00 Uhr
Ort: Mittelsächsisches Theater
Kategorie: Jazztage