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Xu Fengxia - Wu Wei - Günter Baby Sommer (CHN; D)

Es ist kein Zufall, das sich bei diesem Trio der Begriff des „Global Village“ und seines spiritus rector, Peter Kowald aufdrängt. Sommer, selbst langjähriger Weggefährte Kowalds auf dessen Reisen, spielt hier mit Xu Fengxia aus China, die zu den Basismusikerinnen der flexiblen Gobal Village Gruppe gehörte. Neugier auf interkulturellen Austausch zeichnet auch ihren Landsmann Wu Wie aus. In Konfrontation und in Einklang wird das weltumspannende Grosse im kleinen praktiziert. Die Akzeptanz des jeweils Fremdartigen fließt in der improvisatorischen Rede und Gegenrede zu neuen „Folkloristischen“ Klangbildern der improvisierten Musik zusammen.
Jazzzeitung

Diese Guzheng hat 21 Saiten. Die dreieckigen Holzstäbe in der Mitte sind die Stege. Durch Verschieben dieser Stege lässt sich die Tonhöhe der Saiten verändern. Die traditionelle chinesische Musik bevorzugt einen pentatonischen Modus (=fünf Töne), aber durch die variablen Stäbe kann man praktisch in jede Stimmung gehen, von westlichen Tonleitern hin zu völlig neuen Mischungen.

In den alten Dynastien war das Instrument unter dem Namen "Zheng" bekannt. Die Beifügung "gu" bedeutet lediglich "alt". In der Zeit der Frühlings- und Herbstperiode und der Streitenden Reiche (700-200 v.Chr.) war die Zheng bereits in der Gegend um Qingdi (jetzt Provinz Sha`anxi) populär. In der Han-Dynastie (ab 206 v.Chr.) wurde durch den Poeten Liu Xi das Instrument in ganz China verbreitet. Die Saiten waren damals sehr dünn, und die Stimmung der Zheng damit sehr hoch. Im Laufe der Geschichte erhöhte sich allmählich die Zahl der Saiten, von 12 auf die jetzt üblichen 21-25.

Die Guzheng besteht aus dem Holz einer besonderen Platanenart. Die Stege mit dem Namen "Yan-Zhu" (Fuß der Wildgans) sind nicht fest installiert, sondern werden aufgesetzt und können verschoben werden, so dass die Tonhöhe sich ändert. Beim Spielen kann die rechte Hand durch Herabdrücken der Saiten noch die Tonhöhe verändern und "Slide Effekte" erzeugen. Es gibt ein ausgereiftes System der Anschlagtechnik. Zu diesen klassischen Techniken hat Xu Fengxia noch einige neue hinzugefügt, die sie in ihren eigenen Kompositionen einsetzt: Mit einem oder zwei Violinbögen streichen,mit den Händen klopfen, verschiedene Perkussionsinstrumente als Klangkörper
oder Präparieren der Saiten (ähnlich wie beim präparierten Klavier).
Xufengxia


Genau wie Xu Fengxia studierte Wu Wei am Musikkonservatorium Shanghai und war anschliessend Mitglied im Orchester für Chinesische Musik Shanghai. Er kam mit einem Stipendium des DAAD nach Berlin, um dort Jazzmusik zu studieren. Wu Wei ist ein Multiinstrumentalist, der eine ganze Reihe von ungewöhnlichen chinesischen Blasinstrumenten beherrscht: die "Sheng", die "Lusheng", die "Bawu" und die "Xun" sind in seinen Konzerten zu bewundern.

Besetzung:

Xu Fengxia - Guzheng
Wu Wei - Sheng
Günter "Baby" Sommer - Perkussion

 


Kurz-Informationen

Datum: 25.04.2004
Beginn: 17:00 Uhr
Ort: Petrikirche
Kategorie: Konzert