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Hyperactive Kid (D)

Hyperactive Kid sind drei Musiker aus Berlin, Philipp Gropper am Tenorsaxophon, Ronny Graupe an der siebensaitigen Gitarre und Christian Lillinger am Schlagzeug. Die Musiker verzichten auf ein Bassinstrument und gehen somit einen unkonventionellen Weg innerhalb der modernen Musik. Seit 2003 verschmelzen sie so Jazz mit Rock; HipHop, Drum & Bass und Neue Musik. Themen und Improvisationen verbinden sich zu einem malerisch, kraftvollem Spiel. Es gibt keine Rhythmusgruppe und keine Solisten. Alle sind alles. Urplötzlich werden Stimmungen über Bord geworfen und ebenso überraschend wieder zurück ins Boot geholt. Erste Aufnahmen ihrer Eigenkompositionen entstanden im Herbst 2004 in den A-Trane Studios, Berlin. Im Oktober 2005 wird eine weitere Platte entstehen.

» ... In scheinbarer Beiläufigkeit wird hier ein Netzwerk von hoher Philipp Gropper, Christian Lillinger und Ronny GraupeInteraktion gestrickt und die zuerst anmutende Strukturlosigkeit verwandelt sich schnell in ein raffiniertes Kompositionsprinzip. So verlangt diese Musik einen aktiven Zuhörer, der seinen Verstand nicht mit dem Mantel an der Garderobe abgibt. Das Trio Gropper, Graupe, Lillinger ist eine Bereicherung für die neue junge Szene und ein Glücksfall für den, der es live erleben kann. ...« Günter Baby Sommer; Februar 2005; Dresden

Philipp Gropper – ts, ss, clar, fl, comp

Geboren am 02.05.1978 in Berlin, spielt er seit seinem achten Lebensjahr Saxophon. Er studierte von 2000 – 2005 Saxophon bei Peter Weniger, Jerry Granelli und David Friedman. Von 2000 – 2002 spielte er in der Konzertband des „Bujazzo“, Leitung Peter Herbolzheimer. Er ist Preisträger von „Jugend jazzt“, 1999; erhielt den Publikumspreis „International Jazzstruggle“, Stettin 2004. Konzerte spielte er im In- und Ausland mit James Knapp, Ralph Towner, Bobby McFerrin, Günther „Baby“ Sommer, Jonas Westergaard, Johannes Fink, Carsten Daerr, Eric Schaefer, Kalle Kalima u.a.

Christian Lillinger – Schlagzeug, Percussion

Geboren am 21.04.84 in Lübben, begann er mit dem Schlagzeugspiel im Alter von 13 Jahren und studierte Schlagzeug von 2000 bis 2004 in Dresden bei Günther „Baby“ Sommer. Von 2001 – 2003 war er Mitglied im „Bujazzo“, Leitung Peter Herbolzheimer. Er ist Preisträger des internationalen Improvisationswettbewerbes in Leipzig, 2000. Konzertierte mit Ignaz Dinné, Pete Rende, Gunther Hampel, Rudi Mahall, Richie Beirach, Mack Goldsbury, Jonas Westergaard, Johannes Fink, Carsten Daerr, Daniel Erdmann, Hendrik Walsdorff, Ed Kröger, Urs Leimgruber, Günther „Baby“ Sommer u.a. Lillinger lebt seit 2003 als Musiker und Komponist in Berlin.

Ronny Graupe – Gitarre, Comp

Geboren am 01.02.1979 in Chemnitz Sein Musikstudium absolvierte er an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig und dem "Rytmisk Musikkonservatorium" in Kopenhagen, Dänemark bei Richie Beirach und Christian Röver. Er ist erster Preisträger des Landeswettbewerbes "Jugend musiziert – Jugend jazzt", 1997 in Sachsen. 2001 erwarb er den Jazznachwuchspreis der Stadt Leipzig und der Marion Ermer Stiftung. 1998 - 2001 war er Mitglied im „Bujazzo“ unter der Leitung von Peter Herbolzheimer. Konzerte spielte er in Spanien, Dänemark, Polen, Frankreich und England. Er arbeitete zusammen und spielte mit Günter "Baby" Sommer, Ignaz Dinné, Johannes Fink, Jonas Westergaard, Heinrich Köbberling, Ulrich Gumpert u.a..

 

Glänzender Festivalauftakt

Hyperactive Kid eröffnete Jazz on a Summers Night am Samstagabend Open Air

Zu Ende – das hieß am Samstagabend noch lange nicht vorbei. Denn nach dem Willen des Publikums hätte die Band „Hyperactive Kid“ noch viel länger spielen sollen. Der im vorletzten Stück einsetzende Regen verhinderte leider eine gebührliche Verlängerung über die normale Konzertzeit hinaus. Die Zuhörer hingegen spannten im beschaulichen Garten der Medienwerkstatt in der Bahnhofsstraße 50 geduldig die ausgeteilten Regenschirme auf oder rückten mit Stuhl oder Bank unter das aufgespannte Sonnensegel. Versunken lauschten sie dem Trio bis zur letzten Note. Danach kürten stehende Ovationen und Beifallspfiffe am Samstagabend das sehr gut besuchte Eröffnungskonzert von „Jazz on a Summers Night“. „Es war toll. Besonders die Mischung aus Rock, Free Jazz und Avantgarde“, sagte Karl Tetzlaff, der sein Kommen nicht bereut hat, im Anschluss.

Das Musikfestival füllt in diesem Jahr mit insgesamt elf Bands bis zum 13. August im Garten der Medienwerkstatt und im Café Koeppen eine schmerzliche Lücke. Es ist in Greifswald das Forum für die jüngere deutsche Jazzszene. Das mag auf den ersten Blick nichts Besonderes sein. Im Vergleich zu anderen bundesweiten Jazzfestivals findet hier die aufstrebende Generation deutscher Jazzmusiker eine Bühne. Und Gehör beim größtenteils jungen Publikum.

Eindrucksvoll bewiesen Philipp Grooper am Tenorsaxophon, Ronny Gaupe an der Gitarre und Christian Lilinger am Schlagzeug, dass sie klasse sind und viel besser als der vermeintliche Ruf ebendieser Generation. Keine drögen Standards, sondern pulsierende und komplizierte Eigenkompositionen brachten sie mit nach Greifswald. Ihre Stücke zeugten von einfühlsamem Jazz, der auf neuen Bahnen wandelt. Das seit einem Jahr bestehende Trio verzichtet bewusst auf dem warmen und stützenden Klang des Basses. Diese Reduktion schafft Raum für Neues. Anrührende Melodien und verzwickte Rhythmen zeichnen das fein abgestimmte Miteinander aus. Mit ihren Instrumenten malten sie die zerbrechlichsten Nebellandschaften und legten ebenso mit ihrem leidenschaftlich-hitzigen Spiel ein ganz ursprüngliches Temperament an den Tag. Welch mitreißende Frische!

UWE ROSSNER, OSTSEE-ZEITUNG 2. August 2004, Hansestadt Greifswald

 

Wat is’n da?

Nix und Jazz am Wochenende in der Uckermark

... Ganz anders die Gruppe »Hyperactive Kid« aus Berlin: Philipp Gropper, Tenorsaxophonist, Ronny Graupe, Gitarre, Christian Lillinger, Drums. Drei vorzüglich ausgebildete Musiker, voll spielerischer Leidenschaft. Drummer Lillinger nannte ein Stück spontan »Nechlin«. Permanent wechselte der Gestus der Musik. Drei Instrumentalisten im Spiel und Widerspiel. Polyrhythmik, niemals Vierviertelterror, keine blinde Virtuosität - lebendige, sinnlich packende Musik.

Stefan Amzol, JUNGE WELT 18.07.2005, Nechlin

 


Kurz-Informationen

Datum: 27.09.2006
Beginn: 0:00 Uhr
Ort:
Kategorie: Konzert