⇐ Zurück zur Übersicht

Klassik meets Jazz!

Das Leben Ende der 20’ er
„..der Regen klimpert mit einem Finger die grüne Ostermelodie...“

Lothar Hensel - Berliner Tango-Suite

Lothar Hensel hat zunächst in Köln Musikwissenschaft und an der Hochschule der Künste in Berlin Schulmusik studiert, bevor er das faszinierende Bandoneon für sich entdeckte. Er studierte dann dieses Instrument in Buenos Aires und Paris bei berühmten Tangomusikern. Heute ist er einer der weltweit gefragtesten Bandoneonsolisten. Seine Tangointerpretationen und –Arrangements für Bandoneon und Orchester hinterlassen beim Publikum bleibende Eindrücke. Er spielte mehrmals mit den Berliner Philharmonikern und vielen anderen berühmten Orchestern. Zusammen mit seinem Ensemble tango fusión hob er den Tango auf die Kammermusikpodien nationaler und internationaler Festivals. Als Komponist verfasste er Kammer- und Orchestermusik. Darin versucht er vor allem südamerikanische Elemente mit europäischen Einflüssen zu verschmelzen. Die „Berliner Tango-Suite“ ist Musik zu einem imaginären Ballett für drei Klarinetten, Bassklarinette und Streicher.

Kurt Weill - Kleine Dreigroschenmusik

Kurt Weills (1900-1950) Karriere nahm ihren Lauf vom Aushilfskorrepetitor am Dessauer Theater, über das Studium bei Engelbert Humperdinck und Feruccio Busoni zum führenden Komponisten seiner Generation neben Paul Hindemith und Ernst Krenek. Mit dem Einakter "Der Protagonist" (1926), in dem Weill Jazzelemente und klassische Formen miteinander verband, errang er einen ersten Erfolg als Opernkomponist. Seinen internationalen Ruhm begründete die 1928 in Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht verfasste „Dreigroschenoper". Die Orchestersuite aus der „Dreigroschenoper“ entstand im gleichen Jahr und wurde am 7. Februar 1929 unter Leitung von Otto Klemperer in der Berliner Kroll-Oper uraufgeführt. Die Suite besteht aus acht Sätzen (Ouverture, Die Moritat von Mackie Messer, Anstatt dass - Song, Die Ballade vom angenehmen Leben, Pollys Lied, Tango-Ballade, Kanonen-Song, Dreigroschen-Finale) und bietet dem Hörer ein repräsentativ-hintergründiges Potpourri der Oper. Nach der Machtergreifung des nationalsozialistischen Regimes wurde Weills Musik als "entartet" deklariert und verboten. Weill emigrierte 1933 über Paris und London in die USA, wo er die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm. Dort arbeitete er hauptsächlich für den Broadway und schuf Stücke, die Rücksicht auf die kommerziellen Erfordernisse der schnelllebigen New Yorker Theaterlandschaft nahmen. Erfolge stellten sich schnell ein: "Lady in the Dark" (1940), "One Touch Of Venus" (1943) „Street Scene“ (1946).

Edmund Nick - Leben in dieser Zeit (Text: Erich Kästner)

Es war Herbst 1929, als der dreißigjährige Erich Kästner in Breslau im Schlesischen Rundfunk erschien und ein Hörspielmanuskript aus der Aktentasche zog. Der Intendant war begeistert und gab es sofort seinem »Hauskom­ponisten« Edmund Nick, dem damaligen Musikalischen Leiter des Senders, zum Vertonen. Kästner und Nick wurden Freunde und ihr Hörspiel »Leben in dieser Zeit« ein sensationeller Erfolg. An fast allen größeren deutschen Bühnen wurde es aufgeführt – bis 1933 die neuen Machthaber jede weitere Verbreitung des Werks untersagten. Kästner und Nick erhielten Berufsverbot. Unter falschem Namen wagten sie noch eine ebenso glückliche wie lebensgefährliche Zeit lang, im Berliner Kabarett »Die Katakombe« mit ihren Chansons an die Öffentlichkeit zu treten. Dann war es auch damit zu Ende. Am 10. Mai 1935 wurde die »Katakombe« von der Geheimen Staatspolizei geschlossen. (Als die beiden Freunde sich 1945 nach Kriegsende in München wiederfanden, gab es für sie nur einen Gedanken: Wir machen wieder Kabarett zusammen! So entstand »Die Schaubude«, für deren Programme einige alte Chansons wiederbelebt und viele neue gemeinsam geschaffen wurden. Am Ende hatte Edmund Nick mehr als 60 Chansons von Erich Kästner vertont.)

 

Besetzung:

Mittelsächsische Philharmonie Leitung:
GMD Jan Michael Horstmann
Solisten: Rita Zaworka, Guido Kunze und Thomas Meyer
Chor des Mittelsächsischen Theaters

 


Kurz-Informationen

Datum: 20.04.2006
Beginn: 20:00 Uhr
Ort: Nikolaikirche
Kategorie: Klassik meets Jazz