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Bach meets Jazz

Meisterwerke von Johann Sebastian Bach – das Konzert für 3 Cembali C-Dur BWV 1064, das Brandenburgische Konzert Nr. 2 F-Dur BWV 1047 und 1. Orchestersuite C-Dur BWV 1066 – stehen im Kontrapunkt zu den Werken dreier Jazz-Ikonen: Rolf Kühn (*1929) war einer der ersten deutschen Jazzmusiker, die bereits in den fünfziger Jahren in den USA gebührende Anerkennung fanden. Dabei hat er sich nie auf seinen Erfolgen ausgeruht, sondern ständig sein Ausdrucksspektrum erweitert:

Er verfügt über eine bravouröse Technik und weiß jahrzehntelange Erfahrungen aus unterschiedlichen Stilbereichen des Jazz einzubringen. Seine Komposition „Interchanges with different moments“, eine Metamorphose von Jazz und Klassik für zwei Klarinetten und Orchester, schrieb und widmete er dem Solisten Andy Miles. “Ich kenne kaum jemanden in Europa, der das Crossover des Klarinettenspiels so gut beherrscht wie Andy Miles. Der fließende Übergang von der Klassik zum Jazz gelingt ihm mühelos, seine tonliche Qualität und Technik begeistern gleichermaßen.“ (Rolf Kühn)

Hans-Peter Preu (*1964) – dem Publikum sicher noch als Kapellmeister in guter Erinnerung – hat inzwischen eine erfolgreiche kompositorische Karriere gestartet: Neben seiner Tätigkeit als Kapellmeister und Leiter der Schauspielmusik an den Landesbühnen Sachsen komponierte er zahlreiche Bühnenmusiken, Musicals und Kammermusikwerke (u.a. für das Thalia Theater Halle, das Mittelsächsische Theater, die Landesbühnen Sachsen und die Staatsoperette Dresden). Werke wie „Es war einmal im Bremer Wald“, „Weisses Gold“ oder „TschäääääS“ haben ihm großen Erfolg gebracht. Seine Bearbeitungen von Weihnachtsliedern für die "Charmonists" erklangen im Prinzregententheater München. Für die alljährlich in den Sommermonaten stattfindenden Bläserserenaden im Dresdner Zwinger schuf er zahlreiche Bearbeitungen für verschiedene Bläser- und Streicherbesetzungen. Seine „New York Jazz Suite fo(u)r two saxes and orchestra“ (Uraufführung) hat er für Andy Miles und Anja Bachmann. Das Werk ist eine Klassik-Jazz-Metamorphose für zwei x zwei Saxophone.

Artie Shaw (1910-2004) war in den swingverrückten 30er Jahren der große Gegenspieler Benny Goodmans. Mit hoher Klarinettenkunst, erlesenem Geschmack und hervorragenden Solisten stieg Artie Shaw zum Swing-Millionär und Superstar auf. Er hatte nur ein Problem: Er kam mit Medien und Fans nicht zurecht. Als er sich 1954 aus dem Musikleben zurückzog, konnte er auf 30 Jahre als Berufsmusiker zurückblicken. Er hatte neun von ihm aufgebaute Orchester geleitet, sehr viel Geld verdient und wieder verloren. Sein Klarinettenkonzert gehört mit zu dem Schönsten, was für dieses Instrument geschrieben wurde.

Als Solisten zaubern Anja Bachmann und Andy Miles (Klarinette/Saxophon) auf Klarinette und Saxophon: klassisch, rockig, jazzig, mal rauchig cool und immer mit Verve. Zwei faszinierende Musiker, die sich nicht in Schubladen einordnen lassen: Zwei Grenzgänger zwischen den musikalischen Welten, die sich fantastisch ergänzen. Auf dem Cembalo musizieren Christian Skobowsky, Wilfried Kleindopf und Jan Michael Horstmann.

Programm:

Johann Sebastian Bach - Konzert für 3 Cembali C-Dur BWV 1064
Rolf Kühn - Interchanges with different moments
Johann Sebastian Bach - Brandenburgisches Konzert Nr. 2 F-Dur BWV 1047
Hans-Peter Preu - New York Jazz Suite fo(u)r two saxes and orchestra (Uraufführung)
Johann Sebastian Bach - 1. Orchestersuite C-Dur BWV 1066
Artie Shaw - Klarinettenkonzert

Mitwirkende:

Christian Skobowsky, Cembalo
Winfried Kleindopf, Cembalo
Anja Bachmann, Klarinette und Saxophon
Andy Miles, Klarinette und Saxophon
Dirigent und Cembalo: Jan Michael Horstmann

 

 


Kurz-Informationen

Datum: 19.04.2007
Beginn: 19:30 Uhr
Ort: Nikolaikirche
Kategorie: Klassik meets Jazz