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Stephan Max Wirth Ensemble (D)

Ein junger Mann - Stephan-Max Wirth - sitzt an einem Tisch, auf dem ein Karpfen liegt, alles getaucht in einen leicht psychedelischen ‚New-Late-Sixties-Look’. Wer ist der Fisch, wer ist der Monkey, fragt man sich und kommt damit wieder zum Punkt zurück, was denn wohl Musik und Cover nun eigentlich miteinander zu tun haben.

Auf dieser CD finden sich sechs Musiker, alle mit reichhaltiger musikalischer Erfahrung zu einer klassischen Formation zusammen – Tenorsaxophon, Trompete, Piano/Rhodes, Kontrabass, Schlagzeug, Perkussion – und liefern ausgemacht leichten Jazz, ohne mit endlosen "seht-her-ich-kann-überall-hin"-Solis zu langweilen, ohne Kontrastlosigkeit, aber immer mit souveräner Instrumentenbeherrschung und Freude am Spiel. Die Combo steht unter der Leitung von Stephan-Max Wirth, der am Tenorsaxophon stets inspirativ präsent bleibt. Was wir zu hören bekommen ist "klassischer" Jazz, der zwar auch mit bebopartigen Phrasierungen aufwartet, aber thematisch überwiegend leicht verständlich strukturiert ist. Die Melodien sind meist unterschwellig rhythmisiert, was der Musik, unabhängig vom Tempo, eine nachvollziehbare Dynamik verleiht. Die Arbeit der Musiker ist bei all dem sehr gut aufeinander abgestimmt. Dies wird etwa in dem cool gelassenen Stück "Lafayette" deutlich, wenn Max Wirth und Jens Winther (tp) sich weniger solistisch abwechseln, als vielmehr ergänzen. Daneben wird auch vor dem Einsatz subtiler Expressivität ("Fragile"), balladenhaft stimmungsvoller Ornamentik ("Bar Berlin") und moderner Abmischung und Technik ("Fish’n monkey (Remix)") nicht zurückgeschreckt. Was die Musik nun eigentlich ausmacht? Ein gewisse Jugendlichkeit, die alte Formen inspiriert aufnimmt, ohne Angst, das 1000-Mal-Gehörte wiederzuverwenden. Dabei bleibt sie instrumental sehr überzeugend und ermüdet dennoch nicht mit professionellem Perfektionismus - ein halbwüchsiger Affe und ein weiser Karpfen finden eine paradoxe Sphäre, in der sie beide existieren können. (Jan Lautenbach)
Den Tenorsaxophonisten und Komponisten STEPHAN-MAX WIRTH hat es in die Metropole Berlin gezogen: Auf seiner aktuellen CD fish & monkey stellt der Bandleader neue Eigenkompositionen vor, die den aktuellen Zeitgeist einer jungen Generation widerspiegeln.

Das STEPHAN-MAX WIRTH ENSEMBLE ist sich seiner eigenen Tradition immer bewußt. Es versteht, Staub aufzuwirbeln und den Modern Jazz lebendig in das 21. Jahrhundert zu transportieren. Durch ein einfühlsames und spritziges Konzept schafft der Tenorist mit dieser Scheibe einen brodelnden Jazzcocktail, zu dem man sich genüsslich einen Cooldrink gönnen kann. Besonders begeistert die CD durch ihren Live-Charakter, der bei einer Studioaufnahme Seltenheitswert hat und dem Zuhörer das Gefühl vermittelt, mitten im Geschehen zu sein. Die energiegeladene Spielfreude des ganzen Ensembles macht deutlich: die aktuelle europäische Jazzszene muß sich nicht hinter amerikanischen Ikonen verstecken, sondern kann auf dem Musikmarkt ordentlich mitmischen.

Stephan-Max Wirth Tenorsaxophon / Komposition

1968 in Tettnang geboren. Unterricht bei Laszlo von Miscolszy und Leszek Zadlo. 1990 bis 1995 Studium an der Hochschule der Künste in Arnheim (NL) bei Jörg Kaufmann. Lebte 1995 bis1999 in Köln, seit 1999 in Berlin. Neben eigenen Projekten Auftragskompositionen für Theaterproduktionen und Mitglied in zahlreichen Formationen u.a. dem "Cologne Jazz Orchestra". Seit 1993 Leader des Stephan-Max Wirth Quartetts. Seither zahlreiche Konzerte im deutschsprachigen Raum, Festivalauftritte in Holland und Deutschland (u.a. Leverkusener Jazztage, Coesfelder Jazztage, Jazzdagen Zevenaar, Jazznight Ravensburg, Hessen Jazz Festival...) und längere Engagements im Athener Club "Half Note". Auftritte u.a. mit Ack van Rooyen, Lee Konitz, Giacomo Aula, Jimmy Roger Pedersen, Bill Ramsey, Marcel van Cleef, Viro Matthew, Roland Weber, Roland Höppner, Peter Herbolzheimer, Christoph Hillmann, Henning Wolter, André Nendza, Andy Lump, Frank Engel, Yuri Yeryomin, Lucien Mattheeuwsen, David Friesen, Joshua Tinwa, Heinrich Köbberling.

CDs unter eigenem Namen: The Noise of Starlight (1993), A Walk In The Dark (1995), Live At The Half Note Jazz Club Athens (1996), Mythos (1997), Jazzchanson (1999), fish & monkey (2001)

Martin Speight Piano

1966 in Southport/ England geboren. Komponist des Musicals "Mimi". 1987/88 Studium an der Musikhochschule Köln, 1988 bis 1994 Studium an der Hochschule der Künste in Arnheim bei Rob van den Broeck (European Jazz Ensemble) und Robert Jan Vermeulen (Amsterdam Jazz Quintet). Zahlreiche Festivalauftritte wie z.B.: Leverkusener Jazztage, Jazzfest Gronau, Coesfelder Jazzherbst, usw. Spielte/spielt unter anderem mit Silvia Droste, Big Jay Mc Neely, Wayne Bartlett und Nippy Noya. Seit 1994 festes Mitglied im Stephan-Max Wirth Quartett.

Konstantin Wienstroer Baß

1969 in Neuss geboren. Ab 1990 Studium bei Wayne Darling in Wien, ab 1992 Unterricht bei Reinhard Glöder. 1993 bis 1997 Studium an der Folkwang-Hochschule für Musik in Essen. Spielte/spielt unter anderem mit Frank Kirchner, Ziroli Winterstein, Axel Fischbacher, Markus Wienstroer und Rene Pretschner.1996 Gewinner des Folkwang-JazzAward-Preises.

Wolfgang Roggenkamp Schlagzeug

1970 in Steinfeld geboren.1989 bis 1993 Jazzstudium an der Folkwang-Hochschule Essen. 1991 Preisträger beim "International Drummer Meeting" 1995 Stipendium am
Berkeley College of Music in Bosten. Konzert und Tourneetätigkeit in den USA bis 1997. Spielte seit 1988 18 LPs/CDs ein u.a. mit Peter O´Mara, Angela Brown, Tosho Toderovic, Uli Beckerhoff, Jeanne Carroll

Besetzung:

Stephan Max Wirth- sax,
Martin Speight - Piano,
Konstantin Wienstroer - Baß,
Wolfgang Roggenkamp - Schlagzeug

 


Kurz-Informationen

Datum: 25.11.2003
Beginn: 0:00 Uhr
Ort:
Kategorie: Konzert