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Stummfilm und Musik

"Der Mann mit der Kamera"

D. Vertov; 1929; UdSSR

„...Ich bin Kinoglaz. Ich bin ein mechanisches Auge. Ich, die Maschine, zeige euch die Welt so, wie nur ich sie sehen kann. Von heute an und in alle Zukunft befreie ich mich von der menschlichen Unbeweglichkeit. Ich bin in ununterbrochener Bewegung, ich nähere mich Gegenständen und entferne mich von ihnen, ich krieche unter sie, ich klettere auf sie, ich bewege mich neben dem Maul eines galoppierenden Pferdes, ich rase in voller Fahrt in die Menge, ich renne vor angreifenden Soldaten her, ich werfe mich auf den Rücken, ich erhebe mich zusammen mit Flugzeugen, ich falle und steige zusammen mit fallenden und aufsteigenden Körpern.“

So beschrieb Dziga Vertov in “Wir. Variante eines Manifestes” das künstlerische Konzept einer ganzen Gerneration sowjetischer Filmschaffender. In „Der Mann mit der Kamera“ möchte er beweisen, daß der Film als völlig eigenständige Kunstform, unabhängig von Theater und Literatur bestehen kann. Mithilfe der Montage und der Gegenüberstellung von Filmsequenzen setzt er die Welt zu neuer Kenntlichkeit zusammen. Im Zentrum des Films steht der Kameramann (Mikhail Kaufman) mit seinen zuweilen waghalsigen Aktionen auf der Suche nach seinen Einstellungen, die den Alltag in einer sozialistischen Stadt dokumentieren.

„Wir nennen uns 'Kinoki' im Unterschied zu den 'Kinematographisten' – der Herde von Trödlern, die nicht übel mit ihren Lappen handelt. ... Wir erklären die alten Kinofilme, die romantizistischen, theatralisierten u. a. für aussätzig.“ „Es lebe das Leben, wie es ist! Es lebe das Kinoglaz der proletarischen Revolution!“

Besetzung:

"Exzentrisches Filmorchester":
Jürgen Kurz - piano
Lothar Fiedler - git
Gesine Conrad - cello
Willi Kellers - drums

 


Kurz-Informationen

Datum: 20.05.2005
Beginn: 0:00 Uhr
Ort:
Kategorie: Jazz und Film